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Einmal Montreal und zurück

Verfasst am

25.03.2024

Collage mit fünf Bildern: Winterlandschaft mit verschneitem Holzhäuschen und Bäumen, Innenraum mit grün bepflanztem Café, nächtliche Stadtansicht mit beleuchteten Gebäuden und Straßen, voller Konferenzraum mit Personen, mittig Banner „ConFoo.CA“ und Sponsorenlogos.

Ende Oktober erhielt ich überraschend eine E-Mail mit dem Betreff: „ConFoo Montreal 2024: You are presenting“. Ich war als Sprecher zu einer der größten Web-Development-Konferenzen in Nordamerika eingeladen worden. Damit hatte ich nach dem konferenzreichen Jahr 2023 nicht mehr gerechnet.

Von meinen vier eingereichten Vorträgen wurden zwei angenommen. Diese Vorträge hatte ich bereits erfolgreich in Deutschland gehalten – nun durfte ich sie in aktualisierter Form einem internationalen Publikum präsentieren. Insgesamt gehörte ich damit zu den 102 Speakern, die gemeinsam 171 Sessions auf Englisch und Französisch gaben. Den rund 700 größtenteils nordamerikanischen Teilnehmern bot die ConFoo damit die neuesten Trends und Entwicklungen in Software-Entwicklung, Webtechnologien, Programmiersprachen und Künstlicher Intelligenz.

Die ConFoo entstand ursprünglich aus der PHP Usergroup Quebec und findet seit 2003 jedes Jahr statt – so auch dieses Jahr vom 21. bis 23. Februar im Hotel Bonaventure in Montreal. Ich selbst kam bereits am Sonntag vor Konferenzbeginn im verschneiten Montreal bei eisigen -10 Grad Celsius an.

Was einem in Montreal sofort auffällt, ist die einzigartige Mischung aus nordamerikanischem Stadtbild und französischer Kultur. Obwohl die Architektur und das Stadtbild typisch nordamerikanisch wirken, ist hier alles auf Französisch: Straßennamen, Schaufenster und Schilder sind durchgehend auf Französisch gehalten. Besucher werden grundsätzlich zuerst auf Französisch angesprochen. Wer – wie ich – im Schulfranzösisch nicht ganz so sattelfest ist, kann beruhigt sein: Sobald man auf Englisch antwortet, wechseln die Montrealer freundlich in perfektes, akzentfreies Englisch.

Ein besonderes Merkmal der Innenstadt Montreals ist das weitläufige Netz unterirdischer Gänge. Viele Gebäude, Bahnhöfe und Einkaufszentren sind miteinander verbunden, so dass man bequem und klimatisiert von A nach B kommt – ohne sich im Winter der eisigen Kälte oder im Sommer der Hitze aussetzen zu müssen. Gerade im Winter kann man so entspannt bei Sonnenschein und umgeben von tropischen Pflanzen einen Kaffee genießen, ganz egal wie das Wetter draußen ist.

Das Hotel Bonaventure ist eine bekannte Adresse in Montreal. Es befindet sich im 10. Stock eines Hochhauses und bietet einen ganzjährig geöffneten Außenpool. Zum Hotel gehören außerdem ein angeschlossenes Konferenzzentrum, ein Restaurant und eine Hotelbar, die nicht nur von Hotelgästen, sondern insbesondere auch von den Teilnehmern und Sprechern der Konferenz lebhaft genutzt wurden.

Am Vorabend der Konferenz hatten die Sprecher aus 14 verschiedenen Ländern die Gelegenheit, sich bei einem gemeinsamen Abendessen kennenzulernen und erste fachliche Gespräche zu führen. Dabei traf ich auf Fachleute, die bei internationalen Technologieriesen wie Google und Microsoft arbeiten, ebenso wie auf Spezialisten aus anderen namhaften Unternehmen der Branche und bekannte Persönlichkeiten aus der Open-Source-Community. Das Thema Künstliche Intelligenz war allgegenwärtig – ebenso wie die Diskussionen über die Entlassungswelle, die sich bereits 2023 in den USA und Kanada abzuzeichnen begann.

Meinen ersten Vortrag hatte ich gleich am ersten Tag der Konferenz. Ich referierte darüber, wie man Inhalte in PHP-Applikationen verschlüsselt und sicher speichert. Trotz starker Konkurrenz durch zehn parallele Vorträge war mein Vorlesungssaal gut gefüllt. Das schriftliche und mündliche Feedback der Zuhörer war durchweg positiv.

Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich weiterzubilden – insbesondere zu den neuesten Entwicklungen im Bereich Security. Bald könnten Passwörter überflüssig werden! Auch die vielfältigen Möglichkeiten rund um künstliche Intelligenz und ihre Modelle wurden beleuchtet. Themen wie Accessibility und moderne Entwicklungsmethoden bleiben in der westlichen Hemisphäre stets aktuell. Das vielfältige Programm machte eine sorgfältige Auswahl nötig, da viele interessante Talks parallel stattfanden.

Am zweiten Tag hielt ich direkt nach der Keynote meinen zweiten Vortrag. Gemeinsam mit den Zuhörern baute ich einen interaktiven Chat, den man anschließend direkt ausprobieren konnte. Es fanden angeregte Diskussionen und Fragerunden statt, und auch diesmal war das Feedback sehr positiv. Danach konnte ich mich ganz auf die anderen Vorträge konzentrieren. Auffällig war, dass Java und C# in Nordamerika eine erheblich größere Rolle spielen als im PHP-zentrierten Europa – was zu einem sehr breit gefächerten Themenspektrum führte.

Am Abend des zweiten Tages fand das Social Event statt, gesponsert von verschiedenen Unternehmen aus Montreal und Umgebung – vor allem Softwareentwickler und Telekommunikationsfirmen. Neben Poutine, einer regionalen Spezialität aus Pommes, Käse und Bratensoße, gab es Bier, Cocktails sowie Unterhaltung in Form von Spielautomaten, einem Pokertisch und einer Hockey-Variante des Tischkickers. Viele Gespräche und Fachsimpeleien rundeten den Abend ab.

Der Freitag verlief etwas ruhiger – wie so oft bei solchen Konferenzen nutzten einige Teilnehmer nach dem geselligen Vorabend die Gelegenheit zur Abreise. Da ich keine eigenen Verpflichtungen mehr hatte, konnte ich mich auf das Networking und weitere interessante Vorträge konzentrieren.

Der Samstag hielt noch eine Überraschung bereit: Yann Larivée, der Organisator der ConFoo, lud die verbliebenen Redner zu einem Ausflug in eine Sugar Shack ein. In diesen Hütten wird das zuckrige Wasser der Ahornbäume zu legendärem Ahornsirup verarbeitet. Wir fuhren ins Hinterland, besichtigten eine Blockhütte mit Souvenirs und genossen im Restaurant deftige Speisen wie Speck, Eierstich, Meatpie – und natürlich Ahornsirup, begleitet von live gespielter französisch-kanadischer Volksmusik.

Den letzten Abend ließ ich gemeinsam mit anderen Teilnehmern an der Hotelbar ausklingen – es gab lebhafte Gespräche, Verabschiedungen und viele 'Bis nächstes Jahr!'. Am Sonntag trat ich die Rückreise ins nicht ganz so kalte Deutschland an – Jetlag inklusive, den ich noch eine Weile spürte. Alles in allem war es eine tolle Reise und eine inspirierende Konferenz mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen!

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