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Inklusion im Digitalen

Verfasst von Andreas Held im Bereich BlogDigitalTechnologieTYPO3Webentwicklung am

23.05.2024

Das Web-Baukastensystem für Landeskirchen der EKD setzt Maßstäbe für Barrierefreiheit

In einer Welt, die immer stärker von digitalen Technologien geprägt ist, wird Barrierefreiheit zu einem zentralen Anliegen. Auch im Kontext religiöser Institutionen ist es wichtig, dass digitale Angebote für alle zugänglich sind. Einige Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland haben sich dieser Herausforderung gestellt und uns mit der Umsetzung von Accessibility im Rahmen des von uns entwickelten Web-Baukastens beauftragt.

Schon seit vielen Jahren entwickeln und betreuen wir komplexe Web-Baukastensysteme, unter anderem das wohl größte kirchliche TYPO3-Baukastensystem des Evangelischen Medienhauses in Stuttgart mit über 1.200 Mandanten. In einem großen Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Landeskirchen Württemberg, Hessen-Nassau, Pfalz, Oldenburg und Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz durften wir nun ein landeskirchenübergreifendes, gemeinsames Web-Baukastensystem entwickeln, welches weitreichende Synergieeffekte zwischen den beteiligten Landeskirchen erzielt.

Innerhalb des Baukastens wurden innovative Maßnahmen im Bereich der Barrierefreiheit implementiert, um sicherzustellen, dass die Websites der Landeskirchen für jeden Nutzer, unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen, zugänglich sind.

Die technischen Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Web-Baukastensystem lassen sich in zwei Hauptthemenfelder gliedern:

1. Verbesserung der generellen Accessibility der Templates im Code

Das Fundament für barrierefreie Websites liegt im Code. Auf Basis der Richtlinien des World Wide Web Consortium (W3C) wurden in den Templates des Webbaukastensystems Optimierungsmaßnahmen zur generellen Accessibility umgesetzt. Dies beinhaltet spezifische Auszeichnungen im Code, die es technischen Hilfsmitteln wie Screenreadern erleichtern, sich durch den Code und den Inhalt der Website zu navigieren. Die Verwendung von Accessibility-Validatoren ermöglichte es, den Code auf potenzielle Barrieren zu überprüfen und entsprechende Hinweise zur Optimierung zu erhalten.

2. Möglichkeiten schaffen für eine erleichterte Bedienung der Website unter Berücksichtigung verschiedener Handicap-Formen

Das Web-Baukastensystem der Landeskirchen geht über die bloße Einhaltung von Standards hinaus und setzt auf proaktive Maßnahmen zur Unterstützung von Nutzern mit verschiedenen Formen von Einschränkungen. Ein zentrales Element ist das Accessibility-Dashboard, das eine Vielzahl von Funktionen bereitstellt, um die Bedienung der Website zu erleichtern. Dazu gehören:

  • Bedienbarkeit mittels Tastatur: Nutzer können die Website mithilfe von Tastaturkürzeln wie der Tab- und Pfeiltaste navigieren und den Inhalt systematisch erfassen.
  • Tastenkombinationen (Shortcuts): Direktes Anspringen bestimmter Bereiche auf der Website durch vordefinierte Tastenkombinationen, um die Navigation zu beschleunigen.
  • Anpassung von Schriftgröße und Zeilenabstand: Individuelle Anpassungsmöglichkeiten für Nutzer, um die Lesbarkeit zu verbessern.
  • Regulierung von Farbschwächen: Möglichkeit zur Anpassung der Farben und des Kontrasts für Nutzer mit Sehbehinderungen, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten.
  • Nachtmodus: Ein Nachtmodus, der die Website abdunkelt und den Kontrast verbessert, um eine angenehmere Nutzung bei schlechten Lichtverhältnissen zu ermöglichen.
  • Darstellung ohne Bilder: Option, die Website ohne Bilder anzuzeigen, um kognitive Probleme zu berücksichtigen.
  • Fokus: Hilfestellung für Nutzer mit kognitiven Problemen, um den Fokus auf wichtige Inhalte zu lenken.

Die Auswahl dieser Funktionen erfolgte nach einem Best-Practice-Verfahren und einem gründlichen Vergleich mit Tools entsprechender kommerzieller Anbieter. Dabei standen die Wichtigkeit und Effektivität jeder Funktion im Vordergrund, um eine möglichst breite Berücksichtigung verschiedener Handicap-Formen sicherzustellen. Obwohl das Tool nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, ist es in der Lage, je nach Bedarf weitere Funktionen zu integrieren, immer unter Berücksichtigung der technischen Machbarkeit.

Die Implementierung dieser Maßnahmen zeigt das Engagement der Landeskirchen für eine inklusive digitale Präsenz und setzt gleichzeitig neue Maßstäbe für Barrierefreiheit im digitalen Raum. Durch die Schaffung von Zugänglichkeit für alle Nutzer leistet der Web-Baukasten einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Inklusion und Chancengleichheit.

Mehr zum Web-Baukasten der Landeskirchen der EKD können Sie hier erfahren.

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