IPC München & TYPO3 Camp Rhein Ruhr: KI, Community und Praxis
IPC in München
Die Internationale PHP Conference (kurz IPC) fand auch dieses Jahr wieder im November in München statt. Ich war bereits zum vierten Mal als Speaker dabei.
Die IPC wird von der S&S Media Group zweimal jährlich organisiert – im Wechsel in Berlin und München. Die Konferenz richtet sich nicht nur an PHP-Entwickler:innen, sondern parallel findet auch die Schwesterkonferenz IJS für JavaScript-Interessierte statt. Die S&S Media Group betreibt außerdem die Plattform entwickler.de und gibt das PHP Magazin heraus.
Jedes Jahr treffen sich hier PHP- und Software-Interessierte aus dem gesamten europäischen Raum zum Austausch, Netzwerken und um in Vorträgen namhafter Branchenkenner Neuigkeiten zu erfahren und Wissen zu vertiefen.
Ich konnte dieses Jahr lediglich an zwei der fünf Veranstaltungstage vor Ort sein. Neben spannenden Kontakten zu anderen Speakern und meinen eigenen beiden Vorträgen – zu den Themen „GitLab API” und „Semantische Suche mit Embeddings” – hatte ich auch Gelegenheit, mir weitere Sessions anzusehen. Weiterbildung schadet schließlich nie.
KI ist in der Praxis angekommen
Viele Vorträge drehten sich inzwischen – wenig überraschend – um das Thema KI. Doch es ist spürbar: Die Anfangseuphorie ist vorbei, der Alltag kehrt ein, die Ernüchterung setzt ein.
Jetzt muss die Technologie sich im Alltag beweisen: Wie lässt sich KI sinnvoll in die Softwareentwicklung einbinden? Welche Best Practices haben sich bereits herauskristallisiert?
Genau jetzt werden die echten Anwendungsfälle, aber auch die Grenzen und Schwächen dieser Technologie sichtbar.
Auch ich lasse mich inspirieren und versuche nun, KI gezielter und mit fundiertem Hintergrund in meinen Entwicklungsprozess einzubinden.
Fehlender Nachwuchs?
Ein Thema, das sich abseits der Vorträge immer wieder durch das Networking zog: Die nächste Generation fehlt.
Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden steigt spürbar – junge Einsteiger:innen und Juniors sind rar. Gerade für sie könnten Konferenzen wie diese besonders gewinnbringend sein.
Die Branche braucht Nachwuchs – gerade jetzt, in Zeiten des technologischen Umbruchs rund um KI.
TYPO3 Camp Rhein Ruhr – eine neue Erfahrung
Die zweite Veranstaltung war das TYPO3 Camp Rhein Ruhr – mein erster Besuch auf diesem Event.
An einem Wochenende wurde die kleine Hochschul- und Zechenstadt Kamp-Lintfort zum Treffpunkt der TYPO3-Community. Der Campus der Hochschule Rhein-Waal bot Klassenzimmer und Hörsäle für rund 60 Sessions an zwei Tagen.
Ein TYPO3 Camp ist als Barcamp – also als sogenannte Unconference – organisiert. Das heißt: Es gibt keinen festen Ablaufplan und keine vorab festgelegten Speaker:innen. Stattdessen wird das Programm jeden Morgen neu zusammengestellt: Wer ein Thema einbringen möchte, meldet sich und macht einen Vorschlag. Oft finden sich daraus auch Diskussionsgruppen – und so sind schon einige spannende Projekte entstanden.
Auch hier: KI, KI, KI – und Testing
Kaum ist der Hype abgeklungen, hält die KI nun auch im TYPO3-Umfeld als Werkzeug und Grundlage Einzug. Fragen wie: Wie kann man KI sinnvoll einsetzen? Wie trainiert man Modelle? Für welche Aufgaben eignet sich diese neue Technologie? – diese und ähnliche Themen bestimmten die Vorträge und Gespräche der Veranstaltung.
Aber auch das Thema Testing – ob automatisiert oder manuell – bleibt ein Dauerbrenner und war selbstverständlich erneut mit vertreten.
Besonders spannend: Der Schöpfer von ddev, Randy Fay, war vor Ort. ddev ist eine Entwicklungsumgebung, mit der virtuelle Webserver-Konfigurationen für die TYPO3-Entwicklung erstellt werden können. Randy Fay bereicherte das Camp mit mehreren interessanten Vorträgen und praxisnahen Workshops.
Das Besondere an einem Barcamp ist allerdings, dass wirklich alles ein Thema sein kann: So gab es beispielsweise einen Vortrag über die Arbeit mit Rettungshunden im Kriseneinsatz, Sessions zu Burnout-Prävention und Gewaltfreier Kommunikation – oder einfach den lockeren Austausch zwischendurch, beim Essen und natürlich am Abend.
Fazit: Mein erstes Mal auf dem Camp Rhein Ruhr – eine rundum angenehme Erfahrung, aber garantiert nicht das letzte Mal.